SPIELBERICHT:

Die zuletzt erreichten 3 Siege hievten unser Team nicht nur an den in dieser Saison noch nicht erreichten tollen 5. Tabellenplatz, sondern auch zum doch klaren Favoriten im heutigen Match gegen den Tabellenvorletzten SV Köflach. Doch, sollte der letztjährige Landesligaabsteiger tatsächlich noch eine Klasse tiefer rutschen ? Eigentlich nicht nachvollziehbar und irgendwie unfassbar !.

Unsere an einigen Positionen personell und taktisch veränderte Elf begann eigentlich recht schwungvoll, hatte alles im Griff, doch dann passierte das Malheur. In der 11. Minute fiel bei einem von halbrechts hereingedrehten Freistoss der Ball an die von Bernd ÖMER am Körper angelegte rechte Hand; der Schiedsrichter - der im weiteren Verlauf der Partie hinsichtlich der Verteilung von gelben Karten offensichtlich noch ins Buch der Rekorde kommen wollte - gab Elfmeter, den Patrick KOCH auch souverän ins rechte untere Eck zu 1:0 Führung pfefferte. Nur 2 Minuten später gelang den Hausherren ein langes Zuspiel aus der Verteidigung an die Spitze, für Patrick KOCH fühlte sich kein Ragnitzer Akteur zuständig und so konnte eben der Köflacher mit einem Heber perfekt unseren Keeper Ralf PRIPFL überheben und der Ball senkte sich akkurat ins verwaiste Tor zum 2:0.

Dieser Hieb saß tief bei den Ragnitzern, die zudem nun völlig den Plan verloren. Meistens viel zu weit weg vom jeweiligen Mann, zu wenig energisch in den Aktionen, auch scheinbar zu überheblich, torkelten sie eher als sie liefen übers Spielfeld. In der 28. Minute zauberte sich Christian ZORKO beinahe mühelos und unbehelligt durchs Mittelfeld durch, riskierte so am 16-er auftauchend einen Schuß und ja - auch dieser Schuß traf genau in Schwarze, besser gesagt. in die linke untere Ecke zum 3:0. Abermals nur 4 Minuten später war neuerlich Christian ZORKO bei einer Flanke von links mutterseelenallein an Ort und Stelle, traf den Ball volley auch so perfekt, dass der Ball rechts oben im Kreuzeck unhaltbar einschlug. Bereits 4:0 also nach einer halben Stunde !.

Junge, wie soll das weitergehen ?. Natürlich mit dem 5:0; abermals erhielt Christian ZORKO über links den Ball zugespielt, abermals waren die Ragnitzer Akteure bestenfalls beim jausnen, denn er stand völlig allein da und platzierte die Wuchtel mit seinem präzisen Schuß in die rechte obere Ecke zum 5:0. Als Ragnitzer Fan musste man sich von dem bisher Gebotenen unserer Kicker genieren. Eine völlig desolate Vorstellung unseres Teams in der 1. Spielhälfte. Zumindest bis dato; denn plötzlich holten die Gäste 2 Treffer in den Schlußminuten der 1. Spielhälfte auf. Wie dieses ?

In der 43. Minute zirkelte Thomas HASTREITER bei einem Freistoss von halbrechts - so rd. 17 Meter - den Ball über die Mauer ins lange linke obere Eck - der Goalie stand bewegungslos interessanterweise im rechten Eck (43.) - und setzte nach einem perfekten Stangler von der rechten Angriffsseite durch Sebastian HUSS Matej VRACKO den Ball per Kopf gnadenlos in die rechte obere Ecke zum resultatsmäßig verschönerndem 5:2.

Nach Wiederanpfiff zeigten die Ragnitzer nun endlich ihr wahres Potential und lancierten Angriffe über Angriffe. In der 50. Minute reklamierte Matej VRACKO ein Handspiel eines Köflachers im Strafraum, der Schiedsrichter sah jedoch ein Foul des Ragnitzer Topstürmers, Michael SAMMER eilte herbei, reklamierte einmal, zweimal, vielleicht noch einmal und erhielt von seinem schiedsrichternden Ex-Arbeitskollegen die Ampelkarte präsentiert. Damit schien diese Partie wohl entschieden zu sein, denn mit einem Spieler weniger einen 3-Tore Rückstand innerhalb von 40 Minuten noch aufzuholen, schien - gelinde gesagt - aussichtlos zu sein.

Doch dem war nicht so; plötzlich hatten die Ragnitzer den schon lange verlorenen Spielfaden wieder gefunden, liefen jetzt mit 10 Spielern mehr als mit zuletzt mit elf und kamen daher auch zu tollen Chancen. Bernd ÖMER - der lang gewachsene Innenverteidiger - erwischte bei einer Flanke von links durch Thomas HASTREITER am 5-er stehend den Ball nicht ganz (51.) und auch Matej VRACKO segelte am scharfen Flankenball von Thomas HASTREITER leider ganz knapp vorbei (62.).

Wie aus dem Nichts dann trotzdem der nächste Treffer für die Hausherren. Ein langer Ausschuß vom Tormann, der letzte Ragnitzer Verteidiger verschätzte sich gewaltig, verfehlte die Kugel, die Richtung Ragnitzer Tor weiterzischte, Patrick KOCH setzte nach und konnte ohne große Probleme unseren Tormann Ralf PRIPFL zum 6:2 bezwingen (68.).

Unser Mannschaft - nun aussichtlos hinten - zeigte jedoch Moral und Können, gab sich nicht auf und schaltete noch einen Gang höher. Nach Corner von links - hervorragend von Thomas HASTREITER auf die kurze 1. Stange hereingebracht - war Matej VRACKO per Kopf zur Stelle und konnte den Ball am 5-er postierend in die linke untere Ecke zum 6:3 einnicken (72.). Abermals nach Corner von links - abermals der Herr der ruhenden Bälle Thomas HASTREITER - war Matej VRACKO per Kopf zur Stelle, doch diesmal flitzte der Ball an der rechten Stange vorbei (79.).

Wir wollen fairerweise keine Chancen der Hausherren in der 2. Spielhälfte auslassen, doch es gab fast keine; bis auf die 81. Minute. Thomas SACKL schoß nur knapp daneben und musste Ralf PRIPFL bei einem sehr gut von Patrick JOHAM angetragenen Schuß seine Fangarme ausfahren und den Ball noch beinahe reflexartig über die Latte drehen (83.). Beim anschließenden Corner köpfte Uwe AUFHAUSER den Ball an die Querlatte.

Das Finale war dann nichts für mit schwachen Nerven ausgestattete Zuseher. Über rechts aus dem Rückraum kommend startete Matej VRACKO ein Solo und schloss dieses mit einem perfekten Schuss in die linke untere Ecke ab (86.). In der 90. Minute köpfte der aufgerückte Bernd ÖMER nach einer Thomas HASTREITER-Flanke den Ball nur an die rechte Stange und nach einer neuerlichen Flanke von Thomas HASTREITER - der seinen Aussenverteidiger in dieser Partie wohl über mehrere Tage andauernde Schwindelanfälle besorgt haben müsste - war abermals Matej VRACKO zur Stelle, erzielte seinen bereits 4. Treffer in diesem Spiel und plötzlich stand es nur nur mehr 6:5. Der Schiedsrichter ließ gnädigerweise noch etwas nachspielen, so kamen die Ragnitzer noch zu einem Corner von links, aber dieser konnte nicht genützt werden, womit der trefferreiche Endstand feststand.

FAZIT dieser PARTIE:

Das Spiel offenbarte 2 gänzlich konträre Spielhälften. Waren die Ragnitzer in der 1. Spielhälfte komplett von der Rolle und nutzten die Köflacher beinahe jede sich bietende Chance eiskalt aus, so war in der 2. Spielhälfte der Ragnitzer Express trotz - oder gerade wegen des Ausschlusses von Michael SAMMER - die klar bessere Mannschaft. Hätte das Spiel nur 5 Minuten länger gedauert, wäre sogar - so vermessen und kühn bin ich - noch ein Sieg möglich gewesen.

Aufgrund der nun zahlreichen Sperren wird unser Team im nächsten Heimspiel am kommenden Freitag, dem 04. Mai, mit Beginn um 19.00 Uhr, gegen den GAK wohl nur mit einer Rumpfmannschaft antreten können. Wie wird sie sich schlagen ?. Schau mer mal.

Dr. Franz Tappler